Sous-Vide
- Da ist zum einen der hygienische Aspekt. Die auf Fleisch natürlicherweise vorkommenden Bakterien benötigen Sauerstoff und Wärme, um sich zu vermehren. Und da die Zutaten teilweise über Tage im warmen Wasser liegen, wird den Keimen so viel Sauerstoff wie möglich entzogen, was das Bakterienwachstum – und damit ein mögliches Verderben – erheblich hemmt.
- Ein wichtiger Vorteil der Sous-Vide-Zubereitung ist die absolut gleichmäßige Erwärmung des Gargutes. Mit einer Luftblase im Beutel würde das Ganze aufschwimmen und nur unvollständig und unvolständig garen. Ohne Lufteinschluss sinkt der Beutel im Wasser ab und ist gleichmäßig der Wärme ausgesetzt.
- Die Sache mit dem Fleischsaft: Fleisch, das über längere Zeit relativ trockener Ofenluft ausgesetzt wird, verliert unweigerlich eine Menge Flüssigkeit. Flüssigkeit, die dem Gargut hinterher fehlt und es deswegen weniger saftig bleiben lässt. Beim Sous–Vide-Garen dagegen kann das Fleisch gar nicht austrocknen.
Warum die Temparaturen so niedrig sind
Ein riesiger Vorteil beim „Wassergaren“ ist, dass die Temperatur des Garguts niemals höher sein kann als die des Wassers, in dem es liegt. Wenn man also ein Steak medium möchte, dann stellt man die Temperatur auf knapp unter 60° C ein, wartet ein paar Stunden und der Kern wird genau die Farbe und den Garpunkt haben, den man sich wünscht. Nach dem Baden kommt das Fleisch aus dem Beutel, wird abgetupft und dann nur noch ganz kurz und sehr heiß auf dem Grill, in der Pfanne oder im sehr heißen Ofen „angemalt“.
Warum das Fleisch so saftig bleibt
Bei Temperaturen ab ca. 62° C beginnt die sogenannte Hydrolyse (Denaturierung), was bedeutet, dass das Muskelkollagen allmählich aufgespalten und in Gelatine umgewandelt wird. Durch diese Aufspaltung wird allerdings auch das darin gebundene Wasser freigesetzt. Dieser Prozess läuft (wie die meisten chemischen Prozesse) umso schneller ab, je höher die Temperatur ist.